20190602 1Alle Einsatzorganisationen eint ein gemeinsames Ziel: Möglichst effektiv und rasch Leben retten. Häufig ist es dazu notwendig, dass zwei oder mehr Organisationen zusammenarbeiten, so auch Feuerwehr und Rotes Kreuz. Daher war auch die Feuerwehr Grafenwörth am 02.06.2019 zum Fortbildungswochenende des Roten Kreuzes in Fels eingeladen. Vor Ort erwartete die „Sanis“ und „Firefighter“ ein herausfordernder und spannender Stationsbetrieb.

 

20190602 2Insgesamt hatten die Sanitäter am Gelände des Weinguts der Fam. Leth in Fels/Wagram sechs Stationen zu absolvieren, zwei davon mit Feuerwehrbeteiligung. Die Feuerwehren Grafenwörth und Neudegg, welche sich für Sonntag Nachmittag gemeldet hatten, hatten daher die Gelegenheit jede Station gleich 2x zu beüben und alternative Lösungen auszuprobieren, was sich als ungemein lehrreich erwies.

 

20190602 3In einem Weinkeller war angenommen, dass eine Person auf einem schmalen Wartungssteg über den Weintanks gestürzt war. Bei dem Sturz hatte sich die Person schwere Verletzungen zugezogen und obendrein stellte sich ein Kreislaufstillstand ein. Die Feuerwehren rückten daraufhin mit dem nötigen Gerät in den Keller vor und stimmten die möglichen Lösungen mit den bereits anwesenden Kräften des Roten Kreuzes ab. Einmal entschied man sich für das Retten der Person über eine Leiterrutsche, beim zweiten Durchgang wurde dagegen die Korbtrage ohne Leitern ins Erdgeschoss abgeseilt.

 

20190602 4Feuerwehrtechnisch wesentlich anspruchsvoller gestaltete sich die Station „Baustellenunfall“. Angenommen war hier eine Person, die in einen ungesicherte Baugrube gestürzt war und droht von einem 200kg schweren Fass zerquetscht zu werden. Hier errichteten die Feuerwehrleute in Windeseile eine improvisierte Grabensicherung, sicherten und entfernten das Fass und tüftelten parallel dazu gemeinsam mit den Sanitätern eine Möglichkeit aus, die Person schonend aus der Baugrube zu bekommen. Beim ersten Durchgang wurde versucht die Person mittels einer s.g. „Rettungsboa“ in der Grube auf eine Schaufeltrage zu ziehen – aufgrund der extrem beengten Verhältnisse eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. Im zweiten Durchgang kam dann zum Bewegen des Verletzten eine Rundschlinge der Feuerwehr zum Einsatz, was sich als das perfekte Gerät für diese Einsatzlage erwies.

 

Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass die Abstimmung zwischen den Führungskräften genauso „sitzt“ wie das praktische Handwerk. Bei beiden Stationen musste auf engstem Raum Hand in Hand gearbeitet werden. Die Feuerwehr Grafenwörth möchte sich nochmals beim Roten Kreuz für die tolle Übungsmöglichkeit und das ausgesprochen kameradschaftliche Miteinander bedanken! :-)