14.08.2002: Nach mehreren Tagen, an denen hunderte Feuerwehrleute, Soldaten und freiwillige Helfer mit dem Aufräumen begonnen haben, beginnt der Donaupegel zu steigen und intensive Regenfälle im Waldviertel lassen ein zweites Kamphochwasser, zusätzlich zum 100jährigen Donauhochwasser erwarten. Aufgrund der potenziell gefährlichen Lage ziehen sich die Einsatzkräfte zurück, es wird mit der vollständigen Evakuierung von St. Johann, Seebarn, Jettsdorf und Grafenwörth begonnen. Am Morgen des 13.08. wird zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Zivilschutzalarm per Sirene gegeben, Grafenwörth wird zur Geisterstadt.
Nach dem Schock der ersten Tage ist die Lage langsam unter Kontrolle. Rund um die Uhr haben hunderte Feuerwehrleute aus ganz Niederösterreich und auch aus dem Bezirk Hartberg in der Steiermark Menschenrettungen durchgeführt, eine notdürftige Infrastruktur aus dem Boden gestampft und so gut als möglich mit dem Aufräumen begonnen. In St. Johann sprengt das Bundesheer den Donauschutzdamm um das darin angestaute Wasser des Kamp nach draußen zu lassen.
Zwanzig Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser im August 2002 bereitet der ORF in mehreren Spartenprogrammen Sondersendungen als Rückblick vor. Aus diesem Anlass war auch kürzlich ein Fernsehteam bei Unterabschnittskommandant Friedrich Ploiner jun. zu Gast um ein Interview aufzunehmen. Weitere Interviews aus Grafenwörth, die auch am 14.8. zu sehen sein werden, wurden mit zwei vom Hochwasser betroffenen Familien (Erlinger, Meyer) und mit Bgm. Riedl aufgenommen.