Reportage HLF3: Feuerwehrmedizinischer Dienst

Die medizinische Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehren ist freilich weit entfernt vom Niveau, welches die Rettungsdienste bieten, dennoch sind die Feuerwehrleute oft die ersten Einsatzkräfte vor Ort oder müssen dem Rettungsdienst behilflich sein. Auch zum Eigenschutz bei Verletzungen von Feuerwehrleuten muss vorgesorgt sein. Das neue HLF3 führt dafür allerhand Ausrüstung mit.

Mit an Bord sind natürlich die Klassiker wie Decken, Einwegschutzhandschuhe, Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel. Aber auch ein Erste-Hilfe-Kasten, der wesentlich umfangreicher ausgeführt ist, als der „haushaltsübliche“ Kasten. Vom kleinen Kratzer an einer scharfen Kante bis zur arteriellen Blutung oder dem offenen Knochenbruch können mit dem Material Sofortmaßnahmen gesetzt werden.

Zentrum der Überlegungen zum HLF3 waren jedoch technische Geräte, die der Rettungsdienst nicht unbedingt mitführt, wie z.B. eine Rettungsplattform.

Eine Rettungsplattform ist eine verstellbare, mechanische Arbeitsbühne und soll bei Verkehrsunfällen mit LKW oder Zügen einen Zugang zu den Verletzten ermöglichen. In Grafenwörth gibt es bereits seit ein paar Jahren eine solche Plattform. Mangels Platz auf den Einsatzfahrzeugen steht diese jedoch im Feuerwehrhaus und wird bei Bedarf vom 2. oder 3. Fahrzeug mitgenommen. Beim neuen Fahrzeug wird die Rettungsplattform mit an Bord sein. Damit das machbar wurde, musste entschieden werden, nicht die maximal möglich Menge an Löschwasser mitzuführen. Da die Wasserversorgung in Grafenwörth generell gut ist und Verkehrsunfälle bei weitem häufiger sind, wurde zugunsten der Rettungsplattform entschieden.

Am RLFA2000 wurde bisher eine (klappbare) Schaufeltrage mitgeführt. Diese hat sich zwar bei sehr vielen Einsätzen zur Menschenrettung gut bewährt, allerdings ist die medizinische Entwicklung nicht stehen geblieben. Die Nachteile der Schaufelform, gerade bei Verkehrsunfällen und beengten Platzverhältnissen, können durch ein s.g. „Spineboard“ ausgeglichen werden. Dabei handelt sich um ein flaches „Kunststoffbrett“ mit Sicherungsösen an der Seite, zur schonenden, achsgerechten Menschenrettung. Das Spineboard wird daher die Schaufeltrage ersetzen.

Wieder mit dabei ist die bewährte Korbschleiftrage inkl. Hängegeschirr. Ein Verletzter, welcher sich bereits auf einer Schaufeltrage oder einem Spineboard befindet kann mit Hilfe der Korbtrage leicht aus schwierigem Gelände oder Höhen und Tiefen gerettet werden. Dazu dient auch das mitgeführte Hängegeschirr zur Anbringung der Trage an einem Kran oder sonstigem Hebemittel.

Präventiv wird auch wieder Trinkwasser in Flaschen am Fahrzeug mitgeführt um bei anstrengenden Einsätzen Flüssigkeit für Einsatzkräfte oder Verletzte dabei zu haben. Ebenfalls wieder an Bord ist unser Vorrat an Stofftieren, welche bei Einsätzen mit Kindern zur Ablenkung verteilt werden.